Bei der Durchführung einer mehrfaktoriellen MANOVA ( 3 AV, 4 Faktoren mit je 3 Faktorstufen) haben sich laut SPSS-Output "multivariate Tests" alle Faktoren außer einem als signifikant herausgestellt.
Schaut man sich die danach von SPSS angezeigten Tests der Zwischensubjekteffekte an, war es so, dass Faktor 1 einen signifikanten Haupteffekt auf eine der AV ausgewiesen hat, nicht jedoch auf die anderen beiden. In der grafischen Darstellung gibt es hierbei aber kaum Unterschiede zwischen den einzelnen AV, so dass man eigentlich einen signifikanten Haupteffekt auch auf diese AV annehmen müsste. Wenn man separat eine einfaktorielle ANOVA berechnet (mit post-hoc Tests und Korrektur des Signifikanzniveaus nach Bonferroni) durchführt, so zeigt sich ein signifikanter Einfluss auf alle drei AV und nicht nur auf eine.
Es ist so, dass einzelne Voraussetzungen verletzt sind (also Varianzhomogenität für alle Stufen des Faktors, teils waren auch die Gruppengrößen der einzelnen Faktorstufen sehr unterschiedlich). Ich finde in der Literatur nichts dazu, ob ich bei der mehrfaktoriellen MANOVA erst die Tabelle der multivariaten Tests interpretieren und dann zur Identifikation der Haupteffekte der Faktoren auf die einzelnen AV nochmals jeweils eine separate einfaktorielle ANOVA durchführen darf, anstatt die im Rahmen der MANOVA erzeugten Outputs (Tests der Zwischensubjekteffekte sowie die post-hoc Tests) zu interpretieren. Geht das?