kategoriale Variable für ANOVA erstellen

T-Test, U-Test, F-Test sowie weitere Tests und Gruppenvergleiche aller Art mit SPSS.

kategoriale Variable für ANOVA erstellen

Beitragvon Lale132021 » Mo 8. Feb 2021, 16:35

Hallo!
Ich habe einen Datensatz (von jemand anderem erhoben), in dem ich ein paar neue Analysen durchführen soll.
U. a. eine einfaktorielle ANOVA, bei der ich gucken möchte, ob Frauen unterschiedlicher sexueller Orientierung und nationaler Hintergründe für einen speziellen Berufskontext unterschiedlich gut geeignet angesehen werden.
Diese Bewertungen des potenziellen Berufserfolges stellen ursprünglich eine Rangreihe dar, bei der die 4 Personen auf unterschiedliche Rangplätze gezogen wurden.
Da diese Rangplätze mit 1 - 4 kodiert waren (mit 1 für die höchsten Erfolgsaussichten und 4 für die niedrigsten), stellen die Ergebnisse eine normale Skala dar, mit der man verschiedene Analysen rechnen kann, oder?
Meine zweite Frage bezieht sich auf die Durchführung der ANOVA: Ich habe vier verschiedene Variablen vorliegen, bei der jeweils eine Kombination aus sexueller Orientierung und nationalem Hintergrund kombiniert ist (es gibt also 4 verschiedene Gruppen von Frauen, für die der Berufserfolg angegeben werden soll). Für eine ANOVA benötige ich als UV/Faktor ja eine kategoriale Variable, also eigentlich eine Variable mit 4 Ausprägungen (z. B. auch kodiert mit 1 - 4).
Da komme ich nicht weiter, wie ich die vorliegenden Daten entsprechend umkodiere, so dass ich die Gruppenzugehörigkeit der Frauen als UV und den potenziellen Berufserfolg als AV eingeben kann?

Vielen Dank!
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Re: kategoriale Variable für ANOVA erstellen

Beitragvon ponderstibbons » Mo 8. Feb 2021, 16:50

U. a. eine einfaktorielle ANOVA, bei der ich gucken möchte, ob Frauen unterschiedlicher sexueller Orientierung und nationaler Hintergründe für einen speziellen Berufskontext unterschiedlich gut geeignet angesehen werden.

Sexuelle Orientierung und nationaler Hintergrund sind doch 2 Faktoren?
Diese Bewertungen des potenziellen Berufserfolges stellen ursprünglich eine Rangreihe dar, bei der die 4 Personen auf unterschiedliche Rangplätze gezogen wurden.
Da diese Rangplätze mit 1 - 4 kodiert waren (mit 1 für die höchsten Erfolgsaussichten und 4 für die niedrigsten), stellen die Ergebnisse eine normale Skala dar, mit der man verschiedene Analysen rechnen kann, oder?

Das ist eindeutig eine Ordinalskala (Rangskala). Falls das die abhängige Variable
ist, kannst Du damit keine Varianzanalyse rechnen.
Ich habe vier verschiedene Variablen vorliegen, bei der jeweils eine Kombination aus sexueller Orientierung und nationalem Hintergrund kombiniert ist (es gibt also 4 verschiedene Gruppen von Frauen, für die der Berufserfolg angegeben werden soll).
Für eine ANOVA benötige ich als UV/Faktor ja eine kategoriale Variable, also eigentlich eine Variable mit 4 Ausprägungen (z. B. auch kodiert mit 1 - 4).

Verstehe ich leider nicht.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons
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Re: kategoriale Variable für ANOVA erstellen

Beitragvon strukturmarionette » Mo 8. Feb 2021, 18:24

Hi,

- was verstehst die unter 'normaler Skala' ?
- wie sind konkret deine Vars in SPSS definiert?
- N?

Gruß
S.
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Re: kategoriale Variable für ANOVA erstellen

Beitragvon Lale132021 » Di 9. Feb 2021, 10:54

ponderstibbons hat geschrieben:
U. a. eine einfaktorielle ANOVA, bei der ich gucken möchte, ob Frauen unterschiedlicher sexueller Orientierung und nationaler Hintergründe für einen speziellen Berufskontext unterschiedlich gut geeignet angesehen werden.

Sexuelle Orientierung und nationaler Hintergrund sind doch 2 Faktoren?

Hallo,
danke für die Nachfragen und Antworten.

Die sexuelle Orientierung und die Nationalität sind zusammengefasst, so dass es vier Kombinationen daraus gibt und die Kombination jeweils ein Faktor sein soll.
Diese Bewertungen des potenziellen Berufserfolges stellen ursprünglich eine Rangreihe dar, bei der die 4 Personen auf unterschiedliche Rangplätze gezogen wurden.
Da diese Rangplätze mit 1 - 4 kodiert waren (mit 1 für die höchsten Erfolgsaussichten und 4 für die niedrigsten), stellen die Ergebnisse eine normale Skala dar, mit der man verschiedene Analysen rechnen kann, oder?

Das ist eindeutig eine Ordinalskala (Rangskala). Falls das die abhängige Variable
ist, kannst Du damit keine Varianzanalyse rechnen.

Wie kann man denn dann mit einer solchen Rangskala weiter umgehen - mit non-parametrischen Verfahren?
Ich habe vier verschiedene Variablen vorliegen, bei der jeweils eine Kombination aus sexueller Orientierung und nationalem Hintergrund kombiniert ist (es gibt also 4 verschiedene Gruppen von Frauen, für die der Berufserfolg angegeben werden soll).
Für eine ANOVA benötige ich als UV/Faktor ja eine kategoriale Variable, also eigentlich eine Variable mit 4 Ausprägungen (z. B. auch kodiert mit 1 - 4).

Ich versuche es nochmal anders zu formulieren: Ich habe keine kategoriale Variable, die die Gruppenzugehörigkeit definiert, sondern nur die Ergebnisse der Rangskala (s. o.). Und da ist meine Frage, ob ich Umkodierungen vornehmen kann, so dass ich letztlich einen kategorialen Faktor habe und als AV den potenziellen Berufserfolg.

Verstehe ich leider nicht.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: kategoriale Variable für ANOVA erstellen

Beitragvon Lale132021 » Di 9. Feb 2021, 10:57

strukturmarionette hat geschrieben:Hi,
Hallo!
- was verstehst die unter 'normaler Skala' ?
Damit meinte ich eine Likertskala, also metrisch intervallskaliert. Da die Rangreihe ja von "sehr" bis "gar nicht" reicht, erschien es mir berechtigt, sie wie eine Likertskala zu interpretieren.
- wie sind konkret deine Vars in SPSS definiert?
Ich bin mir nicht ganz sicher, worauf die Frage abzielt. Die Variablen sind folgende: Berufserfolg für heterosexuelle deutsche Frauen, Berufserfolg für heterosexuelle türkische Frauen, Berufserfolg für homosexuelle deutsche Frauen, Berufserfolg für homosexuelle türkische Frauen
- N?
N ist insgesamt 80.

Gruß
S.
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Re: kategoriale Variable für ANOVA erstellen

Beitragvon ponderstibbons » Di 9. Feb 2021, 11:43

Die sexuelle Orientierung und die Nationalität sind zusammengefasst, so dass es vier Kombinationen daraus gibt und die Kombination jeweils ein Faktor sein soll.

Faktorstufe, nicht Faktor.
Das Vorgehen wäre nicht so gut, weil man dadurch die Wechselwirkung nicht hat, aber es ist zumindest nicht verboten.

Wie kann man denn dann mit einer solchen Rangskala weiter umgehen - mit non-parametrischen Verfahren?

Je nach Fragestellung. Es gibt auch noch die ordinal-logistische Regressionsanalyse, die kann so einiges.

Ich versuche es nochmal anders zu formulieren: Ich habe keine kategoriale Variable, die die Gruppenzugehörigkeit definiert, sondern nur die Ergebnisse der Rangskala (s. o.). Und da ist meine Frage, ob ich Umkodierungen vornehmen kann, so dass ich letztlich einen kategorialen Faktor habe und als AV den potenziellen Berufserfolg.

Wenn ich die andere Antwort hinzunehme, kann ich annehmen, Du hast 80 Zeilen (Probanden) und 4 Spalten,
in der ersten steht immer, auf welchen Rangplatz ein Proband die türkische Hetero-Frau gesetzt hat,
in der zweiten, auf welchen Rangplatz die deutsche Hetero-Frau etc.?

Eventuell hast Du zusätzlich noch eine Rating-Skala vorliegen, sodass weitere 4 Spalten angeben, wie die
Berufsaussichten der türkischen Hetero-Frau, der deutschen Hetero-Frau etc. durch einen Probanden bewertet
wurden?

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbos
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Re: kategoriale Variable für ANOVA erstellen

Beitragvon Lale132021 » Di 9. Feb 2021, 16:15

ponderstibbons hat geschrieben:
Die sexuelle Orientierung und die Nationalität sind zusammengefasst, so dass es vier Kombinationen daraus gibt und die Kombination jeweils ein Faktor sein soll.

Faktorstufe, nicht Faktor.
Ah, danke für die Korrektur.
Das Vorgehen wäre nicht so gut, weil man dadurch die Wechselwirkung nicht hat, aber es ist zumindest nicht verboten.

Wie kann man denn dann mit einer solchen Rangskala weiter umgehen - mit non-parametrischen Verfahren?

Je nach Fragestellung. Es gibt auch noch die ordinal-logistische Regressionsanalyse, die kann so einiges.

Okay, dann werde ich mich dazu weiter schlau machen!

Ich versuche es nochmal anders zu formulieren: Ich habe keine kategoriale Variable, die die Gruppenzugehörigkeit definiert, sondern nur die Ergebnisse der Rangskala (s. o.). Und da ist meine Frage, ob ich Umkodierungen vornehmen kann, so dass ich letztlich einen kategorialen Faktor habe und als AV den potenziellen Berufserfolg.

Wenn ich die andere Antwort hinzunehme, kann ich annehmen, Du hast 80 Zeilen (Probanden) und 4 Spalten,
in der ersten steht immer, auf welchen Rangplatz ein Proband die türkische Hetero-Frau gesetzt hat,
in der zweiten, auf welchen Rangplatz die deutsche Hetero-Frau etc.?

Eventuell hast Du zusätzlich noch eine Rating-Skala vorliegen, sodass weitere 4 Spalten angeben, wie die
Berufsaussichten der türkischen Hetero-Frau, der deutschen Hetero-Frau etc. durch einen Probanden bewertet
wurden?

Zu beiden Fragen ist die Antwort: Ganz genau. So sieht das aus:-).
Hast du da Ideen, wie ich da am besten weiter vorgehe?


Mit freundlichen Grüßen

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Re: kategoriale Variable für ANOVA erstellen

Beitragvon ponderstibbons » Di 9. Feb 2021, 16:44

Du hast demnach zweimal ein Messwiederholungsdesign mit einer jeweils ordinalskalierten Variable.
Um zu testen, ob die ordinalskalierte Variable sich zwischen den 4 Stimuli inferenzstatistisch
signifikante unterscheidet, kannst Du als globalen Test den "nonparametrischen" Friedman-Test
verwenden. Sollte dieser inferenzstatistisch signifikant resultieren, kannst Du die Stimuli paarweise
mit dem "nonparametrischen" Zeichentest (sign test) vergleichen.

Mit freundlichen Grüßen

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