SPSS-FORUM.DE

[Pspee]

Hallo,

ich bin gerade dabei qualitative Daten auszuwerten. Es geht um eine Studie in der Mütter aus zwei Kulturen zu dem Thema Erziehung befragt wurden. Das Problem ist, dass ich 10 Interviews aus Südamerika habe und 17 aus Deutschland, außerdem sind die Interviews unterschiedlich lang. Die Aussagen der Mütter wurden unterschiedlichen Kategorien zugeordnet, so dass ich jetzt Häufigkeiten für jede Kategorie habe. Also zB Mutter 1 hat 8 Aussagen zu "gehorchen" gemacht. Jetzt soll ein Gruppenvergleich vorgenommen werden. Da keine Normalverteilung vorliegt, habe ich mich für den Mann-Whitney-U Test für unabhängige Stichproben entschieden. Allerdings würde ich jetzt gerne berücksichtigen, dass manche Mütter nur 45 min und andere 1,5Std interviewt wurden. Deshalb habe ich in Rücksprache mit meiner Dozentin besprochen, dass ich die Proportionen miteinander vergleiche. Also Mutter 1 hat 8 Aussagen zu "gehorchen" gemacht und diese Anzahl wird geteilt durch die Gesamtanzahl ihrer Aussagen über das ganze Interview hinweg. Damit würde ich ja quasi den prozentualen Anteil berechnen den "gehorchen" einnimmt. Der Vorschlag war dann diesen Anteil für jede Mutter für jede Kategorie zu berechnen und mit diesen neuen Daten dann einen Mittelwertvergleich bzw Medianvergleich durchzuführen.
Jetzt stehe ich allerdings vor dem Problem, wie ich diesen Anteil mit SPSS berechne und dann hätte ich ja quasi Prozentzahlen als Datensatz, geht das überhaupt bei SPSS?
Ich wäre sehr dankbar für Hilfe!
LG
Paule

[ponderstibbons]

und mit diesen neuen Daten dann einen Mittelwertvergleich bzw. Medianvergleich durchzuführen.

Obacht, der U-Test vergleicht keine Mittelwerte und auch keine Mediane.

Jetzt stehe ich allerdings vor dem Problem, wie ich diesen Anteil mit SPSS berechne

Du berechnest eine neue Variable, welche die Summe der Äußerungen über alle Kategorien hinweg enthält,
und benutzt diese dann zur Berechnung einer weiteren Variable, welche den Anteilswert enthält.

und dann hätte ich ja quasi Prozentzahlen als Datensatz, geht das überhaupt bei SPSS

Wieso sollte das nicht gehen? Der U-Test transformiert das dann automatisch in Ränge.

LG

wtf

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[strukturmarionette]

Hi,

Allerdings würde ich jetzt gerne berücksichtigen, dass manche Mütter nur 45 min und andere 1,5Std interviewt wurden. Deshalb habe ich in Rücksprache mit meiner Dozentin besprochen, dass ich die Proportionen miteinander vergleiche.

- Wie kann das verstanden werden bzw soll das umgesetzt werden?

Gruß
S.

[Pspee]

Hi,

die Idee war nicht nur die absoluten Häufigkeiten von Aussagen unterschiedlicher Mütter pro Kategorie zu vergleichen. Also Mutter 1 hat zB zu Kategorie 1 8 Aussagen gemacht, während Mutter 2 nur 2 Aussagen gemacht hat. (Dazu muss man sagen, dass die Intervies mittels eines halbstandardisierten Fragebogens geführt wurden). Sondern der Vorschlag war diese Aussagen ins Verhältnis zu den Aussagen zu setzen, die die Mütter über das ganze Interview gemacht haben, damit berücksichtigt wird, dass das Interview der einen Mutter zB 1,5 Std war und diese deshalb auch viel mehr die Chance hatte die Kategorie 1 öfter anzusprechen, als Mutter 2 deren Interview nur 45 Minuten war.
Deswegen sollte erst der Anteil berechnet werden und auf dieser Grundlage dann Mittelwerte bzw mittlere Ränge verglichen werden.

[strukturmarionette]

Hi,

- waren die Kategorien im Fragebogen vorgegeben?

Gruß
S.

[Pspee]

Ne die sind erst beim Codieren der Daten entstanden eine mixed method aus deduktiv und induktiv