SPSS-FORUM.DE

[KatrinHa]

Hallo,

Ich habe für eine Arbeit Daten einer neurologischen Untersuchungsmethode erhoben. Dafür wurden jeweils 2 Körperareale (rechts/Kontrollareal und links/Testareal) untersucht. Dementsprechend habe ich jetzt beispielsweise die Variablen Wärmeempfinden_Kontrollareal mit n=118 und Wärmeempfinden_Testareal n=121, da einige Kontrollareale nicht untersucht wurden. Ich möchte jetzt aus beiden Variablen zusammen- da es sich ja um die selbe Körperstelle handelt- Mittelwert und Standardabweichung berechnen. Sprich Mittelwert und Standardabweichung aus n=239. Bisher weiß ich aber trotz Online-Recherche nicht, wie ich das tun kann und wurde mich sehr über Hilfe freuen.

LG

[ponderstibbons]

Du kannst eine neue Variable berechnen lassen, welche den Mittelwert aus den beiden Messungen erhält.
Von dieser kannst Du dann den Gruppen-Mittelwert und die Standardabweichung berechnen lassen.

Die wesentliche Frage dabei ist, ob nur Patienten einbezogen werden, die beide Messungen haben,
oder ob im Fall des Fehlens eines der beiden Werte auch der Einzelne reicht.

Im ersteren Fall wäre der Befehl (hier mit fiktiven Variablennamen)
COMPUTE neuer_wert = (wert1 + wert2) / 2 .
EXECUTE .
Fehlt einer der beiden Werte, ergibt die Berechnung einen fehlenden Wert.

Im zweiten Fall
COMPUTE neuer_wert = MEAN(wert1,wert2)
EXECUTE .
Der Befehl MEAN ignoriert etwaige fehlende Werte.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[KatrinHa]

Vielen Dank für die Hilfe!
Aber wird damit nicht die Standardabweichung verfälscht?

[ponderstibbons]

Mir ist jetzt leider nicht ganz klar, worauf Du abzielst.
Du kannst die Streuungen der beiden einzelnen Variablen betrachten
oder die Streuung der zusammenfassenden Variable. Was wäre daran
möglicherweise verfälscht? Bzw. was hattest Du anderes im Sinn?

Du kannst natürlich die Werte der beiden Variablen untereinander
setzen (Copy & Paste), damit Du das angesprochene pseudo-n = 239
erhälst, und dies dann auswerten. Gesehen habe ich sowas noch nie
und auch der Sinn erschlösse sich mir nicht unmittelbar.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[KatrinHa]

Ich versuche es zu erklären:
Nehmen wir an, 4 Personen haben eine Temperaturwahrnehmungsschwelle im Kontrollareal von 4,3,5,6 Grad und im Testareal von 1,2,3,4 Grad (also Person 1 4 Grad und 1 Grad, Person 2 3 Grad und 2 Grad etc).
Der Mittelwert aus Test und Kontrolle wäre dann 3,5 und die Standardabweichung ca 1,6.

Wenn ich aber (Test+Kontrolle)/2 als neue Variable kodiere, steht in der Spalte 1,5;0,5;1;1 und die Mittelwert wäre 1 und Standardabweichung ca 0,41.
Oder irre ich mich?

Die Werte einfach zu copy&pasten hatte ich auch überlegt, tue mich damit aber schwer, weil ich die Personen auch noch nach Alter und Geschlecht einteilen will und deswegen nicht einfach nur die Messergebnisse einfügen kann ohne die restlichen Informationen.

Ich hoffe, das ergibt Sinn!
Vielen Dank weiterhin für deine Hilfe!

[ponderstibbons]

Ich versuche es zu erklären:
Nehmen wir an, 4 Personen haben eine Temperaturwahrnehmungsschwelle im Kontrollareal von 4,3,5,6 Grad und im Testareal von 1,2,3,4 Grad (also Person 1 4 Grad und 1 Grad, Person 2 3 Grad und 2 Grad etc).
Der Mittelwert aus Test und Kontrolle wäre dann 3,5 und die Standardabweichung ca 1,6.

Wenn ich aber (Test+Kontrolle)/2 als neue Variable kodiere, steht in der Spalte 1,5;0,5;1;1 und die Mittelwert wäre 1 und Standardabweichung ca 0,41.
Oder irre ich mich?

Wo kommen diese Werte her? Die 4 Personen hätten die intra-individuellen Mittelwerte 2,5 / 2,5 / 4 / 5.
Aber das mit dem Mittelwert war ein Gedanke ins Blaue, da eine dahinterstehende Fragestellung mir nicht bekannt ist.

Die Werte einfach zu copy&pasten hatte ich auch überlegt, tue mich damit aber schwer, weil ich die Personen auch noch nach Alter und Geschlecht einteilen will und deswegen nicht einfach nur die Messergebnisse einfügen kann ohne die restlichen Informationen.

Ich verstehe nach wie vor nicht, worauf das abzielt. Man kann abhängige Messungen (je 2 pro Person) nicht als unabhängige Messungen behandeln. Entweder man aggregiert sie geeignet und analysiert die aggregierte Variable; oder man analysiert die Messungen separat; oder man verwendet Verfahren, die 2 oder mehr Messungen der abhängigen Variable simultan einbeziehen (z.B. multivariate Analysen, Messwiederholungsanalysen).

Mit freundlichen Grüßen

PoderStibbons

[KatrinHa]

Ziel der Datenerhebung war Normwerte bei gesunden Personen für die Untersuchung zu ermitteln um diese dann mit Schmerzpatienten zu vergleichen.
Ich habe also die Daten von 118 Kontroll- (rechte Hand) und 121 Testarealen (linke Hand). Diese sollen mit den Daten der jeweils betroffenen Hand von 15 Schmerzpatienten verglichen werden. Zudem soll der Einfluss von Alter und Geschlecht auf die Parameter des Tests untersucht werden, um alters- und geschlechtsspezifische Normwerte zu bekommen. Also beispielweise wie sich die Wärmewahrnehmung mit zunehmendem Alter verändert.Dafür haben wir 3 Altersgruppen definiert.

In vorherigen Publikationen wurden die Kontroll- und Testareale der gesunden Probanden zu einem Datensatz zusammengefasst,da es sich ja um das selbe Körperareal handelt, in meinem Fall wären das dann 139 Hand-Datensätze. Ich möchte also unter anderem Mittelwert und Standardabweichung der 15 Schmerzpatienten mit den Mittelwert und Standardabweichung der 139 Datensätze vergleichen. Mein Problem ist, diese aus den beiden Variablen für Kontroll- und Testareal der gesunden Probanden zu berechnen. Die Variablen kommen jeweils zum Beispiel als Wärmeschwelle_Kontrollareal und Wärmeschwelle_Testareal im Datensatz vor. Und mit dem Neuer_wert=(Kontrollareal+Testareal)/2 ist die Standardabweichung wie gesagt eine andere als wenn ich sie direkt aus den 139 Variablen berechne.