Hallo,
im Rahmen meiner Bachelorarbeit mache ich eine explorative Datenanalyse. Daher habe ich mit sehr unordentlichen Daten zu kämpfen und versuche das richtige statistische Verfahren dafür zu finden.
Ich möchte eine zweifaktorielle ANOVA rechnen, ein Faktor hat 2, der andere 3 Ausprägungen. Ich habe diverse Fragebogenskalen als abhängige Variablen, für die ich jeweils eine Varianzanalyse mit diesen 2 Faktoren durchführen möchte.
Frage 1a: meine Gruppengrößen unter den Faktorstufen sind sehr unterschiedlich und zum Teil sehr klein (n=14). Kann trotzdem eine ANOVA gerechnet werden?
Frage 1b: Bezieht sich die Normalverteilungsannahme auf die gesamte Stichprobe, oder auf die einzelnen Gruppierungen, die unter den jeweiligen Faktorstufen zustandekommen?
Frage 2: es gibt verschiedene post-hoc-Tests die je nach Varianzhomogenität und gleicher vs. ungleicher Gruppengröße empfohlen werden. Ist es sinnvoll, je nach Beschaffenheit der Gruppen und der AV einen anderen Test zu wählen? Lassen sich die Ergebnisse dann miteinander vergleichen?
Frage 3: man kann in SPSS post-hoc-Tests nur für Faktoren mit mind. 3 Stufen automatisch berechnen lassen. Da kann man dann unter vielen verschiedenen Tests wählen. Für den Faktor mit nur 2 Ausprägungen wird kein automatischer post-hoc Test berechnet. Wenn ich nun manuell im Anschluss an die ANOVA einen t-Test für den vergleich dieser 2 Gruppen berechne, kann ich nicht wählen welchen Test ich durchführen möchte. Außerdem sind t-Tests signifikanzanfälliger als post-hoc Tests (ich habe beides getestet und unterschiedliche Ergebnisse bekommen). Nun weiß ich nicht, ob der automatische post-hoc-Test mit dem manuellen t-Test vergleichbar ist?
Frage 3b: auf die Gefahr hin, dass es dem ein oder anderen Statistik-Crack ein Schmunzeln bereitet: ich Interpretiere signifikant gewordene post-hoc-Tests nur solang die ANOVA einen signifikanten Haupteffekt zeigt, oder?
Frage 4: bei einigen meiner AVs ist keine Varianzhomogenität gegeben, bzw. lässt sich die Normalverteilungsannahme aufgrund der Gruppengröße nicht halten. Gibt es ein non-parametrischer Äquivalent zur mehrfaktoriellen ANOVA? Wenn ich dann für den 3-stufigen-Faktor einen Kruskal-Wallis-Test berechne und für den 2-stufigen einen Mann-Whitney, ist das dann überhaupt mit den Ergebnissen einer Varianzanalyse vergleichbar (davon abgesehen, dass kein Interaktionseffekt betrachtet werden kann)?
LG