SPSS-FORUM.DE

[Moglips]

Guten Morgen zusammen,

zu Zeit arbeite ich an der Auswertung einer Intervention. Es wurde vor und nach einer Intervention (Messzeitpunkt 1 und 2) beispielsweise der Lärm in verschiednen Betrieben gemessen. Meine Datenmatrix sieht folgendermaßen aus:

Messintervall-ID__Probanden-ID_____Betrieb-ID__Messzeitpunkt____Taetigkeit_____Lärm [dB]__.....
_____1________________1_______________1_____________1_____________1____________82_______....
_____2________________1_______________1_____________1_____________1____________80_______....
_____..._______________...______________...____________...____________...__________..._______....
_____..._______________...______________...____________...____________...__________..._______...
_____4500_____________18______________9_____________1_____________8____________79_______....
_____4501_____________1_______________1_____________2_____________1____________75_______....
_____..._______________...______________...____________...____________...__________..._______....
_____..._______________...______________...____________...____________...__________..._______...
_____6000_____________12______________6_____________2_____________8____________78_______....

Da lediglich in 6 von 9 Betrieben interveniert wurde, habe ich für die Untersuchung ob die Interventionen einen signifikanten Einfluss auf (bspw) den Parameter Lärm haben die 3 Betriebe ohne Intervention herausgefiltert, auch kann ich mir so die verschiedenen 8 Tätigkeiten seperat ansehen.

USE ALL.
COMPUTE filter_$=((Betrieb-ID = 1 AND Taetigkeit = 1) OR (Betrieb-ID = 2 AND Taetigkeit = 1)).
VARIABLE LABELS filter_$ '(Betrieb-ID = 1 AND Taetigkeit = 1) OR (Betrieb-ID = 3 AND Taetigkeit = 1) (FILTER)'.
VALUE LABELS filter_$ 0 'Not Selected' 1 'Selected'.
FORMATS filter_$ (f1.0).
FILTER BY filter_$.
EXECUTE.

Über das Aufteilen der Daten kann ich jetzt aus dem gefilterten Datensatz noch die Messzeitpunkte einzeln betrachten, Mittelwerte, Abweichungen etc ausgeben lassen:

SORT CASES BY Messzeitpunkt.
SPLIT FILE LAYERED BY Messzeitpunkt.

DESCRIPTIVES VARIABLES= Lärm[dB]
/STATISTICS=MEAN STDDEV MIN MAX.

Soweit, so gut. Ich möchte nun aber mit diesen Daten eine ANOVA mit Messwiederholung rechnen. Also die Messwerte aus Messzeitpunkt 1 mit den Werten aus Messzeitpunkt 2 auf signifikante Unterschiede untersuchen. Sortiert und aufgeteilt sind die Daten, aber wie kann ich den Messzeitpunkt jetzt in der ANOVA als 2 stufigen Innersubjektfaktor aufgreifen, wenn er im Regeldatensatz in einer Variable gespeichert sind?! Kann man die sortierten Cases inter zwischenspeichern und in der ANOVA wieder aufgreifen?


Vielen Dank für eure Hilfe,
wenn ihr weitere Aussagen zum Design braucht oder etwas unverständlich formuliert war, nur zu!
Grüße
Patrick

[Moglips]

Hat keiner einen Hinweis?

Ich könnte natürlich für jede Tätigkeit und für jeden Probanden einen Mittelwert der Intervalle vor der Intervention (nennen wir ihn A) und einen der Intervalle nach der Intervention (B) berechnen, und dann Wert A mit Wert B vergleichen. Allerdings muss es in SPSS doch auch möglich sein die einzelnen Intervalle in eine ANOVA mit einbeziehen zu können anstatt mit den Mittelwerten einer Person zu rechnen. Immer wieder lese ich, "in SPSS muss eine Zeile für einen Probanden stehen", das ist bei mir ja nicht der Fall. Ist das wirklich unumgänglich? Kann ich meine einzelnen, unregelmäßig vielen Intervalle pro Proband nicht in die messwiederholte ANOVA einfließen lassen?

[strukturmarionette]

Hi,

- was bedeutet inhaltlich denn diese Messintervall_ID Variable von N =1 bis N =6000?

- Warum sortierst Du nach der Messzeitpunktvariablen?

Gruß
S.

[Moglips]

Hi,

- die Messintervall_ID ist einfach nur ein Laufindex über alle gemessenen Intervalle, unabhängig vom Probanden, unabh. vom Betrieb, vom Messzeitpunkt, von der Tätigkeit. In der ANOVA sollte die Messintervall_ID an sich keine Rolle spielen.

- Nach Messzeitpunkt hatte ich sortiert und mich dadurch in einem ersten Schritt dem genähert, dass ich die Intervalle der ersten Messphase (vor der Intervention) und die Intervalle der zweiten Messphase (nach der Intervention) separet betrachte. Schließlich möchte ich diese in einer ANOVA mit Messwiederholung auf Unterschiede untersuchen.
Das Problem ist eben wie schon beschrieben, dass die zu vergleichenden Parameter in einer Spalte untereinander stehen und über die Variable Messzeitpunkt auseinandergehalten/sortiert werden können, ich bräuchte also in gewisserweise eine Syntax die über verschiedene Spalten/Variablennamen mein Datenblatt abfragt und passende Fälle filtert, innerhalb der ANOVA.

Wenn ich einen nicht-messwiederholten Faktor (Betrieb-ID) einbeziehen würde und den messwiederholten Faktor "Intervention" nenne, würde würde das für die Syntax in etwa sowas bedeuten, bzw die ANOVA sollte dann (nach dem Filtern nach einer bestimmten Tätigkeit) so aussehen:

GLM (Lärm where Messzeitpunkt=1) (Lärm where Messzeitpunkt=2) BY Betrieb-ID
/WSFACTOR=Intervention 2 Polynomial
/METHOD=SSTYPE(3)

Das sie Syntax so nicht funktioniert ist mir klar. Aber es erklärt mein Problem vielleicht ganz gut.

[strukturmarionette]

Hi,

möglicherweise ist das ganz einfach. Wäre über Copy &Paste (so dass die Messwerte nebeneinaner stehen) zu lösen.

Es scheint aber Deiner Abbildung nach so, dass das ganze nicht funtionieren kann, weil sich die Merkmalsträger (die Probanden_ID) schon hinsichtlich der Anzahlen unterscheiden so dass nicht gleiche mit gleichen bei der Messwierholung verglichen werden können.

Weiß nicht, müsste die Daten genau kennen.

Gruß
S.

[Moglips]

Genau, ich glaube du hast das Design richtig verstanden.
Zwar habe ich vor der Intervention 18 Probanden (Probanden-ID) und nach der Intervention nur noch 12, jedoch sind diese 12 auch in den 18 der ersten Messphase erhalten. Ich kann mir natürlich aus dem Datenblatt jetzt alle Messungen der 12 Probanden herausfiltern, also die 6 Probanden die nur in der ersten Messphase teilnahmen streichen. Das gibt mir ein neues Datenblatt, in dem vor und nach der Intervention die selben 12 Probanden teilnahmen.

Folgendes Problem bleibt: Zwar ist jetzt die Anzahl der Probanden gleich, jedoch hat jeder Proband unterschiedlich viele Messintervalle. Proband 1 hat Tätigkeit 1 z.B. 24 mal in der ersten Messphase und 29 mal in der zweiten Messphase durchgeführt, Proband 2 hat die gleiche Tätigkeit 23 mal in der ersten und 12 mal in der zweiten Messphase durchgeführt.

Mein Schritt war der, dass ich aus den verschiedenen Anzahlen von Intervallen (hier 24, 29, 23, 12,..) eben einen Mittelwert für jeden Probanden errechnet habe. Was aus dem Datenblatt mit 6000 Zeilen (Messintervall-ID) ein Datenblatt mit 24 Zeilen (also je 1 Zeile für die erste und 1 Zeile für die zweite Messphase für jeden der 12 Probanden) formte.
Bei dieser Methode gehen mir allerdings viele Daten verloren. Aus den 6000 Messintervallen errechne ich zwar den Mittelwert, aber die Varianz die die einzelne Person hat geht mir komplett verloren, also die Varianz die in den 24, 29, 23, 12,.. Intervallen auftritt.

Ist dieses Vorgehen fehlerhaft, oder schlecht, gibt es etwas besseres?
Ich würde halt gerne mit den "Rohdaten" die ANOVA durchführen, da da meines Erachtens mehr Information drin steckt. Leider komme ich mit den verschiedenen Anzahlen an Intervallen pro Proband nicht zurecht, sodass ich es nur über das runterrechnen bisher lösen konnte.


Vielen Dank noch ein mal. Ich würde dir auch das Datenblatt mal zeigen wenn dir das helfen würde und wir dadurch einen Schritt voran kommen.
Grüße
Patrick

[Moglips]

Hat niemand eine Idee?

Ich lese mich gerade zusätzlich in die linearen gemischten Modelle ein, ob es vielleicht mit Hilfe derer eine Möglichkeit gibt die Intervention zu analysieren. Kann dazu jemand was sagen?

Danke euch!