Kontrasttypen bei SPSS = doof gemacht?

T-Test, U-Test, F-Test sowie weitere Tests und Gruppenvergleiche aller Art mit SPSS.

Kontrasttypen bei SPSS = doof gemacht?

Beitragvon miner » Mo 23. Mär 2015, 00:56

Hi,

dem offiziellen IBM-Handbuch entnehme ich:

Abweichung.
Vergleicht den Mittelwert jeder Faktorstufe (außer bei Referenzkategorien) mit dem
Mittelwert aller Faktorstufen (Gesamtmittelwert). Die Stufen des Faktors können in beliebiger
Reihenfolge stehen.

Einfach.

Vergleicht den Mittelwert jeder Faktorstufe mit dem Mittelwert einer angegebenen
Faktorstufe. Diese Art von Kontrast ist nützlich, wenn es eine Kontrollgruppe gibt. Sie können
die erste oder die letzte Kategorie als Referenz auswählen.

Differenz.

Vergleicht den Mittelwert jeder Faktorstufe (außer der ersten) mit dem Mittelwert der
vorhergehenden Faktorstufen. (Dies wird gelegentlich auch als umgekehrter Helmert-Kontrast
bezeichnet)

Helmert.
Vergleicht den Mittelwert jeder Stufe des Faktors (bis auf die letzte) mit dem Mittelwert
der folgenden Stufen.

Wiederholt.

Vergleicht den Mittelwert jeder Faktorstufe (außer der letzten) mit dem Mittelwert
der folgenden Faktorstufe.

Polynomial.

Vergleicht den linearen Effekt, quadratisch en Effekt, kubischen Effekt und so weiter. Der erste Freiheitsgrad enthält den linearen Effekt über alle Kategorien; der zweite Freiheitsgrad den quadratischen Effekt usw. Diese Kontraste werden häufig verwendet, um polynomiale Trends zu schätzen.


Wenn ich das richtig verstanden habe, machen Kontraste ja im Grunde das gleiche wie post-hoc-Tests, nur dass die Kategorien die bei post-hoc-Tests alle paarweise verglichen werden, bei Kontrasten teilweise noch mal zu anderen Kategorien zusammengefasst werden, und im Gegensatz zur Funktion post-hoc-Tests nicht zwingend alle paarweisen Vergleiche ausgegeben werden.

Ich finde mit Verlaub, die einzelnen Kontrastfunktionen eher doof. Beispiel Einfach. Wieso gibt es eine Referenzkategorie, wenn nichts mit der Referenzkategorie verglichen wird, sondern mit dem Gesamittelwert aller Kategorien (Minus Referenzkategorie)? Die anderen Funktionen erscheinen, mit Verlaub, ähnlich dämlich. Beispiel Helmert. Eine Stufe wird mit den folgenden Stufen verglichen. Da die Codierung der Stufen bei Nominaldaten normalerweise wilkürlich ist, ergibt das bestenfalls zufällig einen Sinn.

Eigentlich ist es doch einfacher, durch Umcodieren selbst die Kategorien neu zusammenzufassen, und dann weide ganz normal post-hoc-Tests zu berechnen?

Oder hab ich jetzt was komplett falsch verstanden?
miner
 
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Re: Kontrasttypen bei SPSS = doof gemacht?

Beitragvon strukturmarionette » Di 24. Mär 2015, 00:45

Hi,

Sedlmeier,P. & Renkewitz,F., (2008).
Forschungsmethoden und Statistik in der Psychologie, München: Pearson Studium

S. 507 - 546 (Kap.16, Kontrastanalyse - mit Rechenbsp)

Gruß
S.
strukturmarionette
 
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Re: Kontrasttypen bei SPSS = doof gemacht?

Beitragvon miner » Mi 25. Mär 2015, 17:52

Danke, ich sehe mir das an.
miner
 
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