Faktorenanalyse vs. Variable berechnen

Faktoren- und Clusteranalysen, Diskriminanzanalysen und weitere multivariate Verfahren aller Art mit SPSS

Faktorenanalyse vs. Variable berechnen

Beitragvon LauraBePunkt » Mo 10. Aug 2015, 14:23

Hallo alle zusammen.

Ich habe eine grundsätzliche Frage zur Faktorenanalyse.
Wenn ich für meine Items eine explorative Faktorenanalyse durchgeführt habe und weiß, welche Items zusammengehören und ein Konstrukt bilden, dann wäre es ja möglich mit den darausentstandenen Faktoren weiter zu rechnen.

Ist es stattdessen auch möglich und sinnvoll, die Items, die auf einen Faktor laden mit "Transformieren > Variable berechnen > Mittelwert" zu einer neuen Variable zusammenzufassen, die dann nicht die unsäglichen Werte eines Faktors hat (Mittelwert 0 und ansonsten von -XXX bis +XXX)?
Ich würde dann gerne eine Variable berechnen die Werte von 1 bis 5 annimmt, gemäß meiner Likertskala. Die ich viel besser interpretieren und grafisch darstellen kann.

Beinhaltet das irgendwelche Nachteile im Vergleich zur Berechnung mit den durch die Faktorenanalyse gebildeten Faktoren? Denn eine Informationsverdichtung habe ich doch in beiden Fällen und ich addiere auch nur Items die zusammenpassen (bestätigt durch cronbachs alpha und Faktorenanalyse).

Vielen Dank für eure Hilfe.

Viele Grüße,
Laura
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Re: Faktorenanalyse vs. Variable berechnen

Beitragvon ponderstibbons » Mo 10. Aug 2015, 15:48

Ich habe eine grundsätzliche Frage zur Faktorenanalyse.

Da ist ein Forum für die Bedienung einer spezziellen Statistiksoftware vielleicht nicht das optimale Ort.

Ist es stattdessen auch möglich und sinnvoll, die Items, die auf einen Faktor laden mit "Transformieren > Variable berechnen > Mittelwert" zu einer neuen Variable zusammenzufassen, die dann nicht die unsäglichen Werte eines Faktors hat (Mittelwert 0 und ansonsten von -XXX bis +XXX)?

So macht man es üblicherweise.
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Re: Faktorenanalyse vs. Variable berechnen

Beitragvon LauraBePunkt » Mo 10. Aug 2015, 16:49

VIelen herzlichen Dank für die Antwort. :)

Ist es stattdessen auch möglich und sinnvoll, die Items, die auf einen Faktor laden mit "Transformieren > Variable berechnen > Mittelwert" zu einer neuen Variable zusammenzufassen, die dann nicht die unsäglichen Werte eines Faktors hat (Mittelwert 0 und ansonsten von -XXX bis +XXX)?


So macht man es üblicherweise.


An anderer Stelle dieses Forums haben Sie geschrieben

Die (wie gesagt aus meiner Sicht überflüssigen bzw. schädlichen) Umwandlungen


Das hat mich verunsichert und deshalb wollte ich gerne nachfragen.
Jetzt schreiben Sie, dass diese Umwandlung üblich sind.
Dann bin ich froh, dass es anscheinend doch okay ist nach der Faktorenanalyse eine neue Variable aus den Items zu bilden mit der danan anstatt der Faktoren weitergerechnet wird.
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Re: Faktorenanalyse vs. Variable berechnen

Beitragvon ponderstibbons » Mo 10. Aug 2015, 19:46

An anderer Stelle dieses Forums haben Sie geschrieben

Die (wie gesagt aus meiner Sicht überflüssigen bzw. schädlichen) Umwandlungen


Das hat mich verunsichert und deshalb wollte ich gerne nachfragen.
Jetzt schreiben Sie, dass diese Umwandlung üblich sind.

Was für Umwandlungen? Die o.g. Frage war doch, ob man die Items, die man als zusammengehörend identifiziert hat,
die also eine Skala bilden sollen, einfach addiert bzw. einen Mittelwert daraus bildet. Das ist so üblich. Den
etwaigen Mittelwert in eine diskrete Skala zu zwängen, die den Skalierungen der einzenen Items entspricht,
halte ich nach wie vor für Unfug.

Die andere Vorgehensweise auf Basis einer Faktorenanalyse ist, dass das Programm sogenannte Faktorwerte
berechnet. Das ist ebenfalls legitim, führt aber natürlich zu mehr oder weniger abweichenden Ergebnissen.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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