Probleme mit dem Einstichprobe- Wilcoxon-Test

T-Test, U-Test, F-Test sowie weitere Tests und Gruppenvergleiche aller Art mit SPSS.

Probleme mit dem Einstichprobe- Wilcoxon-Test

Beitragvon schoki » Sa 12. Nov 2016, 17:27

Hallo,
meine Hypothesen sind folgende:
H0 (1): Es wird kein Einfluss der Hunde am Arbeitsplatz auf die kollegiale Kommunikation empfunden.
H1 (1): Es wird ein Einfluss der Hunde am Arbeitsplatz auf die kollegialen Kommunikation empfunden.

H0 (2): Es wird kein Einfluss der Hunde am Arbeitsplatz auf das Stressempfinden empfunden.
H1 (2): Es wird ein Einfluss der Hunde am Arbeitsplatz auf das Stressempfinden empfunden.

H0 (3): Es wird kein Einfluss der Hunde am Arbeitsplatz auf die Mitarbeiterbindung empfunden.
H1 (3): Es wird ein Einfluss der Hunde am Arbeitsplatz auf die Mitarbeiterbindung empfunden.

Drei Likert-Skalen aus vierstufigen Likert-Items, N=1001.
Die Skalen sind nicht normal verteilt, weswegen ich nicht-parametrische Verfahren ausgewählt habe, hierfür zB den Wilcoxon-Test für eine Stichprobe, bei dem ich einen hypothetischen Median festlegen kann, um dann zu testen, ob der Median der jeweiligen Skala davon abweicht.
Als Median habe ich die Skalenmitte 2,5 gewählt.
Bei Stressempfinden und Mitarbeiterbindung habe ich keine Probleme. Bei Kollegialer Kommunikation tritt aber ein Fehler im Histogramm auf, das mir Spss ausspuckt?
Werte für Min. und Max. habe ich über Häufigkeiten überprüft.
Kann es damit zusammenhängen, dass bei Stressempfinden und Mitarbeiterbindung die komplette Stichprobe verwendet werden kann, bei Kollegialer Kommunikation aber Fälle ausgeschlossen werden, weil nicht alle Probanden genügend Items dieser Skala beantworten konnten?

Ich hoffe, ihr könnt mir helfen!
Viele Grüße
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Re: Probleme mit dem Einstichprobe- Wilcoxon-Test

Beitragvon ponderstibbons » Sa 12. Nov 2016, 19:26

H0 (1): Es wird kein Einfluss der Hunde am Arbeitsplatz auf die kollegiale Kommunikation empfunden.

Das ist eigentlich keine Nullhypothese. Eine Nullhypothese ist ein numerisches Statement, der
Art z.B. "Der Mittelwert beträgt 0.00000..." oder "der Mittelwertunterschied zwischen 2 Gruppen
ist 0 0.000....".
Drei Likert-Skalen aus vierstufigen Likert-Items, N=1001.

Was meist Du damit, tatsächlich 3 Skalen, die jede aus mehreren Items vom Likert-Typ besteht?
Das wären dann intervallskalierte Messungen. Oder bestehen Deine Messngen jeweils aus nur 1 Item
pro Konstrukt? Das wäre keine Likert-Skala, sondern eben nur jeweils 1 einzelnes Likert-skaliertes
(= ordinalskaliertes) Item.
Die Skalen sind nicht normal verteilt, weswegen ich nicht-parametrische Verfahren ausgewählt habe,

Bei n > 1000 ist es irrelevant, ob die Skalen nicht-normalverteilt sind.
Das verzerrt die Berechnungen ab ca. n > 30 nicht mehr.

Aber sollten ordinalskalierte einzelne Items vorliegen, ist Normalverteilung von
vornherein kein Thema mehr, weil ordinalskaliert mit Normalverteilung nichts
zu tun hat (nicht haben kann).

hierfür zB den Wilcoxon-Test für eine Stichprobe, bei dem ich einen hypothetischen Median festlegen kann, um dann zu testen, ob der Median der jeweiligen Skala davon abweicht.

Der Wilcoxon-Test testet keine Mediane. Hingegen der Median-Test
testet Mediane. Aber der Wilcoxon kann eine Verteilung gegen einen
festen Wert testen, insofern wäre er keine abwegige Wahl, wenn Du
tatsächlih Likert-Skalen hast. Bei Likert-Items eher Mediantest.
Bei Stressempfinden und Mitarbeiterbindung habe ich keine Probleme. Bei Kollegialer Kommunikation tritt aber ein Fehler im Histogramm auf, das mir Spss ausspuckt?

Und der Fehler besteht worin? In der Breite der X-Achse? Passe diese doch
auf den Range 1-5 von Hand an.

Mit freundlichen Grüßen

Ponderstibbons
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Re: Probleme mit dem Einstichprobe- Wilcoxon-Test

Beitragvon schoki » Sa 12. Nov 2016, 22:12

Hallo Ponderstibbons,
Danke für deine Antwort!
Nein es sind schon 3 Likert-Skalen, bestehend aus 7-13 vierstufigen Likert-Items.

Ich habe mit der Hypothesenformulierung auch sehr gekämpft und finde sie auch nicht optimal. Bei diesen drei Hypothesen soll gezeigt werden, ob die Teilnehmer die Hunde am Arbeitsplatz förderlich für die drei Bereiche finden oder eben nicht, es gibt in diesem Fall keine abhängige Variable oder eine Gruppe, die zum Vergleich herangezogen werden soll.
Eine solche Fragestellung muss man doch auch beantworten können?

Dass man bei einer großen Stichprobe die Normalverteilung vernachlässigen kann, habe ich nun schon öfter gelesen und mir auch schon Literatur dazu rausgesucht, um später in meiner Arbeit eine Regression zu rechtfertigen, die ich rechnen möchte.
Bei allen anderen Tests ist es möglich, auf Nicht-parametrische auszuweichen, das möchte ich sicherheitshalber auch machen.

Wie kann ich die x-achse denn anpassen? Spss spuckt mir das Histogramm mit den eingezeichneten Medianen zusammen mit dem Wilcoxon - Test aus, ich hab nichts gesehen, wo ich da selber dran rum basteln könnte...
Bin aber auch absoluter Statistik und Spss Niete :)

Viele Grüße und schönen Abend!
schoki
 
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Re: Probleme mit dem Einstichprobe- Wilcoxon-Test

Beitragvon ponderstibbons » So 13. Nov 2016, 01:35

Eine solche Fragestellung muss man doch auch beantworten können?

Sicher kann man das. Aber eine Nullhypothese ist etwas anderes als eine Blabla-Umkehrung einer mehr oder minder wolkigen Forschungshypothese. "Der Mittelwert ist [in der Grundgesamtheit] > 3" wäre eine gültige Nullhypothese ("the hypothesis to be nullified" dem Ursprung nach).

Wie kann ich die x-achse denn anpassen? Spss spuckt mir das Histogramm mit den eingezeichneten Medianen zusammen mit dem Wilcoxon - Test aus, ich hab nichts gesehen, wo ich da selber dran rum basteln könnte...

Vielleicht hilft Doppelklicken auf die Grafik. Ansonsten, RTFM.
Bin aber auch absoluter Statistik und Spss Niete

Wofür soll das eine Entschuldigung sein?

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Probleme mit dem Einstichprobe- Wilcoxon-Test

Beitragvon schoki » So 13. Nov 2016, 10:07

ponderstibbons hat geschrieben:
Eine solche Fragestellung muss man doch auch beantworten können?

Sicher kann man das. Aber eine Nullhypothese ist etwas anderes als eine Blabla-Umkehrung einer mehr oder minder wolkigen Forschungshypothese. "Der Mittelwert ist [in der Grundgesamtheit] > 3" wäre eine gültige Nullhypothese ("the hypothesis to be nullified" dem Ursprung nach).


Danke, ich schau mir das nochmal an... vielleicht versteh ich es dann.

Bin aber auch absoluter Statistik und Spss Niete

Wofür soll das eine Entschuldigung sein?


Das soll keine Entschuldigung sein, ich kann dafür andere Sachen gut ;)
Nur einekleine Erinnerung, dass es auch Leute gibt, die sich eben nicht so gut mit dieser Thematik auskennen. Die es trotz einem Küchentisch voll durchwälzter Statistikbücher und gefühlt allen Youtube-Tutorials alleine nicht auf die Reihe bekommen und sich deswegen Hilfe erbitten müssen :lol:

Viele Grüße!
schoki
 
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