SPSS-FORUM.DE

[Maria-Louisa]

Hallo Zusammen,

das ist mein erster Post im Forum und ich hoffe, dass ihr mir helfen könnt .
Ich habe für ein Praxisseminar eine Regression durchgeführt, bei der ich untersuche, von welchen Faktoren die Zahlungsbereitschaft für Luxusgüter abhängt.
Meine Regression sieht wie folgt aus:
Zahlungsbereitschaft = α + ß1*Einkommen + ß2*Produkttyp + ß1x2*Einkommen*Produkttyp + ε
Ich habe drei verschiedene Produkttypen, für die ich Dummy Variablen gebildet habe.
Langlebige Luxusgüter (1,0) (Beispiele sind Autos, Häuser, Schmuck)
Kurzlebige Luxusgüter (1,0)(Beispiele sind Kaviar, Champagner)
Persönlicher Luxus (0,0) (Beispiele sind Urlaub, Kulturveranstaltungen)

Interessanterweise hat das Einkommen keinen signifikanten Einfluss auf die Zahlungsbereitschaft. Die Dummy Variable Produkttyp ist negativ signifikant (ß = -0,410, p = 0,000). Und die Interaktion zwischen dem Einkommen und der Dummy für langlebige Konsumgüter ist auch signifikant, aber positiv (ß = 0,284, p = 0,008).
Wie kann es zu diesen Werten kommen und wie kann ich das interpretieren? Hat das etwas mit meiner Referenzkategorie "Persönlicher Luxus" zu tun?

Vielen lieben Dank im Voraus
Maria-Louisa

[ponderstibbons]

Das sind eigentlich keine Software-(SPSS-)bezogenen Fragen. Insofern erscheint
ein Statistikforum näherliegend.

Interessanterweise hat das Einkommen keinen signifikanten Einfluss auf die Zahlungsbereitschaft

Für den Leser ist das ohne Angabe des Koeffizienten, des Standardfehlers,
des p-Wertes und vor allem der Stichprobengröße des "nicht-signifkanten"
Einkommens nicht sehr informativ.

Die Dummy Variable Produkttyp ist negativ signifikant

Wie kann das sein? Produkttyp besteht aus 2 dummy-Variablen.
Meinst Du demnach, beide dummies sind negativ signfikant?
Dito mit den Wechselwirkungen.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[Maria-Louisa]

Ups, das mit dem "Produkttypen" war auf die Interaktion bezogen von der ich gesprochen hatte. Ich meinte damit also, dass der Produkttyp "langlebige Luxusgüter" negativ signifikant war.
(Die Interaktion mit der anderen Dummy, also kurzlebige Luxusgüter war nicht signifikant und das war mir auch einleuchtend).

Die Werte für das Einkommen sind:
Koeffizient: -,059
Standardfehler: 0,072
Signifikanz: 0,412

Die Stichprobengröße beträgt 323.

Ich hoffe, mit diesen Angaben kann mir auf die Sprünge geholfen werden
Einen schönen Samstag!
ML

[ponderstibbons]

Ich blicke leider nicht durch. Ich kenne die Fragestellung und die untersuchte Stichprobe nicht und die Instruktion an die Probanden. Ich weiß nicht, was die Variable Zahlungsbereitschaft konkret repräsentiert und wie sie gemessen wurde. Und bei dem Ergebnis der Regression möchte ich aus den Informationssplittern jetzt nichts zusammenkloppen - mal die komplette Gleichung angeben. Und vielleicht einen Hinweis darauf, wieso die Ergebnisse Dich wundern.

Mit freundlichen Grüßen

Ponderstibbons

[Maria-Louisa]

Guten Morgen,

Zahlungsbereitschaft wurde auf einer 7-stufigen Likert Skala gemessen. Es gab drei verschiedene Experimentalgruppen, wobei jeder Teilnehmer entweder nur die Fragen zu den langlebigen, kurzlebigen oder persönlichen Gütern beantwortet hat. Die Fragen haben sich, abgesehen von wenigen Formulierungen, nicht unterschieden.
Die Funktion lautet:

Zahlungsbereitschaft = 0,000 -0,59*Einkommen -0,410*LanglebigeLuxusgüter + 0,284*Einkommen*LanglebigeLuxusgüter + 0,403*KurzlebigeLuxusgüter - 0,116*Einkommen*KurzlebigeLuxusgüter + ε

Hierbei ist der Koeffizient für die langlebigen und kurzlebigen Luxusgüter und für die Interaktion Einkommen*LanglebigeLuxusgüter auf 0,01 Niveau signifikant.

So interpretiere ich das:
Konsumenten haben im Vergleich zu der Referenzkategorie "Persönlicher Luxus" für langlebige Luxusgüter eine niedrigere Zahlungsbereitschaft (um -0,410 niedriger). Die Zahlungsbereitschaft für kurzlebige Luxusgüter ist aber um 0,403 Einheiten höher als in der Referenzkategorie. Demnach ist die Zahlungsbereitschaft am höchsten für kurzlebige Luxusgüter, an zweiter Stelle kommt der persönliche Luxus und als letztes die langlebigen Luxusgüter.

Was ich nicht verstehe, sind die Interaktionen und wie ich daraus den Effekt der Referenzkategorie rauslese.
Also insbesondere verstehe ich nicht, was es heißt, dass das Einkommen nicht signifikant ist und die langlebigen Luxusgüter negativ signifikant, aber deren Interaktion positiv signifikant ist.
Lieben Dank und viele Grüße
ML

[ponderstibbons]

Zahlungsbereitschaft wurde auf einer 7-stufigen Likert Skala gemessen.

Damit Du es in der Studie nicht falsch schreibst: Das ist keine Likert-Skala. Das ist ein einzelnes Item vom Likert-Typ. Eine Likert-Skala besteht aus mehreren Items vom Likert-Typ, die summiert werden.

Also insbesondere verstehe ich nicht, was es heißt, dass das Einkommen nicht signifikant ist

Hoher Standardfehler. We sind denn VIF-Werte?

und die langlebigen Luxusgüter negativ signifikant, aber deren Interaktion positiv signifikant ist.

Bei ganz hohen Einkommen wird der Effekt von "langlebiges Luxugut" auf die (Verringerung der) Zahlungsbereitschaft gebremst.

Du kannst Dir zur Veranschaulichung einige interessante Werte (z.B. Einkommen 1000, 3000, 5000) in die Gleichung einsetzen und das Ergebnis ansehen.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStiboons

[Maria-Louisa]

Oh, vielen Dank für den Hinweis mit den Likert-Skalen/ -Items.

An Multikollinearität habe ich auch schon gedacht, aber die VIF-Werte liegen allesamt nahe 1.
Bei ganz hohen Einkommen wird der Effekt von "langlebiges Luxugut" auf die (Verringerung der) Zahlungsbereitschaft gebremst.

Ich werde mal, wie von dir vorgeschlagen, die Werte für das Einkommen einsetzen und schauen, wie sich das Ergebnis verändert. Vielleicht verstehe ich es dann besser

Lieben Dank und schönen Abend!
ML