Hallo liebe Community,
ich bin neu hier und schreibe derzeit meine Masterarbeit im Bereich Führungsforschung.
Leider habe ich nun erstmals in meinem Studium mit empirischer Arbeit und Statistik zu tun und die Unterstützung der Uni ist leider unzureichend.
Daher hoffe ich nun sehr nach 3 durchzechten Nächten mit diversen Statistik Büchern hier qualifizierte Antworten auf meine Fragen zu erhalten.
Meine Ausgangsituation:
Anhand eines Fragebogens (erstellt vom Lehrstuhl der Uni) sollen wir eine eigens formulierte Forschungsfrage untersuchen und ein Modell aufstellen.
Es handelt sich um eine Dyadenstudie (Befragung Mitarbeiter und Führungskraft) zu je zwei verschiedenen Untersuchungszeitpunkten im Abstand von 4 Wochen (Längsschnittuntersuchung).
Das Untersuchungsmodell:
n = 48 Dyaden, davon 17 FK weiblich und 31 FK männlich
UV= Führungsstil der FK
AV=Emotionale Erschöpfung der FK
Mediator=Workload der FK
Moderator=Geschlecht der FK
Meine Resultate:
UV -> gemessen durch 7 Items -> Cronbachs Alpha .790 -> KS-Test nicht signifikant, demnach normalverteilt -> Boxplot, keine Ausreißer
AV -> gemessen durch 4 Items -> Cronbachs Alpha .909 -> KS-Test nicht signifikant, demnach normalverteilt -> Boxplot, keine Ausreißer
Mediator -> gemessen durch 6 Items -> Cronbachs Alpha .910 -> KS-Test nicht signifikant, demnach normalverteilt -> Boxplot, 1 Ausreißer
FRAGE 1:
Ich habe einen KS-Test auch für die einzelnen Items durchgeführt. Ergebnis: Mehrere Items sind nicht normalverteilt, KS Test war signifikant.
Was sagt mir das? Das mein Sample zu klein ist? Wieso ist die erstellte Skala der Items (Mittelwerte der Items), aber beim KS-Test nicht signifikant und demnach normalverteilt sind?
Korrelation nach Pearson:
UV - AV = kein signifikanter Zusammenhang UND negativ, obwohl meine These ist, die Korrelation sei positiv (-,122)
M - AV = signifikant -,536**
UV - M = kein signifikanter Zusammenhang -,002
FRAGE 2: Kann ich aufgrund dieses nicht signifikanten Ergebnisses, eine Mediation durch Workload ausschließen und mir die Analyse mittels PROCESS sparen?
FRAGE 3: Mit welcher Relevanz muss ich erwähnen, dass das Ergebnis M - AV signifikant ist? Muss ich hier eine Regression M -> AV ansetzen, um zu prüfen wieviel Varianz der AV durch M erklärt wird?
Moderation:
Da Moderatorvariable dichotom (Gender), habe ich mir erneut die Korrelation nach Pearson in SPSS nach Gender-Gruppen ausgeben lassen.
Damit wollte ich prüfen, ob die Korrelation von UV - AV nun signifikant wird.
Ergebnis:
Weder bei den Frauen noch bei den Männern ist der Hauptzusammenhang signifikant.
männlich:
UV - AV = -,088
M - AV = ,452**
UV - M = ,074
weiblich:
UV - AV = -,265
M - AV = ,640**
UV - M = -,115
FRAGE 4: Da auch dieses Ergebnis nicht signifikant ist, kann ich auch eine Moderation des Zusammenhangs durch das Geschlecht ausschließen, oder?
FRAGE 5: Sollte ich in meiner Arbeit, dennoch die Ergebnisse des PROCESS Tool: Model 5 bzw. Modell 1, darstellen obwohl nirgends signifikante Ergebnisse verzeichnet werden?
FRAGE 6: Müsste ich nicht vielmehr erläutern aus welchen Gründen der Hauptzusammenhang nicht signifikant geworden ist (zu kleine Stichprobe, zu wenig Varianz in den Konstrukten, keine Normalverteilung der Items, schlechte Messung der Konstrukte durch Nutzung psychometrischer Kurzskalen, Einfluss einer eventuellen anderen Moderatorvariable) ?
FRAGE 7: Eine Fishers-z Transformation habe ich nicht vorgenommen, da die Konstrukte alle auf Basis der gleichen 7-stufigen-Ratingskala gemessen werden. Ist das richtig, dass es daher nicht notwendig ist?
FRAGE 8: Ist mein bisheriges Vorgehen nachvollziehbar und meine Überlegungen korrekt?
Ich würde mich sehr über hilfreiche Antworten freuen, ich habe wirklich versucht mir selbst zu helfen und möchte dieses Forum nicht nutzen, damit mir jemand meine Ergebnisse vorbetet. Ich weiß nur überhaupt nicht, ob meine Überlegungen korrekt sind und wie ich damit umgehen soll? Mein Theorieteil der Arbeit erklärt einen ganz anderen Zusammenhang der Variablen, als es meine Ergebnisse zeigen .
Herzlichst Eddy