Nach langem hin und her und vielen Knoten im Kopf habe ich mir meine Fragen nun selber beantwortet. Ich wurde leider aus deinen Antworten nicht schlau und hatte daher den unteren Text geschrieben. Die Antworten habe ich unten in Klammern eingefügt, falls jemand noch einmal ein ähnliches Problem haben sollte.
Und trotzdem vielen Dank für die Hilfe!
Es tut mir Leid ich verstehe deine knappen Antworten als Laie nicht ganz. Deswegen versuche ich es noch einmal anhand eines Beispiels:
Wenn ich 3 unterschiedliche Gruppen an Schülern im Englischunterricht habe: der 1. wird jeden Tag gesagt, sie wären Versager.
Der zweiten Gruppe wird jeden Tag gesagt, sie wären die Elite und der 3. Gruppe wird kein Feedback gegeben (=3 Bedingungen). Nach 1 Monat wird ein Test durchgeführt, der einen Frageteil zu Vokabeln enthält und im zweiten Teil einen Aufsatz. Beide Teile erhalten zwar Einzelnoten, die jedoch später zusammengefasst werden, zu einer AV Leistung.
Dann haben wir: einen dreistufigen Faktor Bedingung (Gruppe 1 +2 +3) und eine AV = Leistung, die aus zwei Einzelteilen (Vokabeltest und Aufsatz) besteht.
"Wie soll man einen Haupteffekt mit 3 Gruppen gerichtet testen? Das ist inhaltlich nicht nachvollziehbar. Wo soll da eine Richtung sein."
(Beide Hypothesen (unten) sind gerichtet und einseitig! Es ist also möglich. Nur SPSS kann nicht einseitig Testen, zum mindestens nicht ohne etwas zu programmieren, daher müssen paarweise Vergleiche folgen, gefolgt von einer p-Wert Anpassung)
-> Hypothese: Gruppe 2 wird signifikant mehr/höhere Leistung zeigen als Gruppe 1 und 3.
(Kruskal-Wallis Test=Aussage darüber ob es einen Effekt gibt oder nicht; gefolgt vom Mann-Whitney-U für den paarweisen Vergleich= welche Paare unterscheiden sich signifikant?; gefolgt von der Benferroni Anpassung per Hand= hier wird die Anpassung vom p-Wert vorgenommen!)
-> Genauso wie: Es wird ein Haupteffekt für die Leistung angenommen. Ich gehe davon aus, dass beim Aufsatz signifikant schlechter abgeschnitten wird, als bei der Reproduktion. Zusätzlich nehme ich an, dass die verschiedenen Bedingungen keinen Einfluss auf die Reproduktionsleistung haben. Für den Aufsatz wird jedoch erwartet, dass Gruppe 2 signifikant besser ist als Gruppe 1 und 3. (ANOVA mit Messwiederholungen, ergänzt durch den paarweisen vergleich, der in SPSS als "vergleich der Haupteffekte" benannt wird + Anpassung des Konfidenzintervalls über die Benferroni Korrektur)
(Die Benferroni Korrektur ist also selbst die Anpassung des p-Wertes!)
"Und die F-Statistik hat kein Vorzeichen, bzw. sie ist immer positiv."
-> ich dachte dafür wären genau die paarweisen Vergleich (Benferroni) da? Diese sollen ja den genauen Zusammenhang von immer 2 der Variablen untersuchen und hier werden eben auch negative Mittelwertdifferenzen sichtbar.
(Das ist so richtig, nach der F-Statistik folgt der paarweise vergleich!)
Und das Beispiel ist ein schlechtes und gerade ad hoc ausgedacht, inhaltlich und ethisch wahrscheinlich nicht haltbar
!