SPSS-FORUM.DE

[SpoWi]

Hallo,

ich habe ein SPSS-bezogenes Problem:

Ich möchte in SPSS einen Kruskal-Wallis-Test durchführen und nachher den Chi-Quadrat-Wert erhalten.
Ich habe 4 unabhängige Gruppen mit jeweils 10 Stichproben, weswegen ich den exakten Wert benötige.
Wenn ich allerdings auf -> alte Dialogfelder -> k unabhängige Stichproben gehe, dann den Kruskal-Wallis auswähle und auf einen exakten Test gehe, kann man Computer dies nicht berechnen. Es wird immer eine Zeitüberschreitung angezeigt und es kommen keine Werte heraus.

Was stimmt mit SPSS nicht? In YT-Tutorials funktioniert es immer, bei mir allerdings nicht.

Weiß jemand genaueres?

LG

[strukturmarionette]

Mit aus Stichproben bestehenden Gruppen kann sowas doch gar nicht funktionieren.

[SpoWi]

Mit aus Stichproben bestehenden Gruppen kann sowas doch gar nicht funktionieren.

Pardon, da hab ich wohl aus Müdigkeit Unsinn geschrieben.

Ich wollte eigentlich folgendes sagen:
- Vorhanden sind 4 unabhängige Stichproben mit jeweils 10 Fällen
- Normalverteilung ist nicht bei allen Variablen gegeben
- Varianzhomogenität ist nicht bei allen Variablen gegeben

Für eine Unterschiedsprüfung bleibt da wohl nur noch der Kruskal-Wallis-Test. Jetzt tut sich folgendes Problem auf: Ich wähle den exakten Test anstatt asymptotisch. Anschließend rechnet mein Computer wie wild, aber egal, wie groß ich die Zeitgrenze einstelle (20 Minuten oder so), kommt nichts dabei raus.
SPSS sagt mir, dass nicht alle Signifikanzen berechnet werden konnten (obwohl es im vorliegenden Fall ausschließlich eine unabhängige Variable war, bei der ich eine Prüfung auf signifikante Unterschiede durchführen wollte)

Wie kann das sein? Scheint wohl am PC zu liegen, obwohl der relativ neu ist und von der Leistung das locker hinbekommen sollte.

Bin für jeden Tipp dankbar.

LG

[ponderstibbons]

Ich wollte eigentlich folgendes sagen:
- Vorhanden sind 4 unabhängige Stichproben mit jeweils 10 Fällen
- Normalverteilung ist nicht bei allen Variablen gegeben
- Varianzhomogenität ist nicht bei allen Variablen gegeben

Wieso Normalverteilung der Variablen? Für Varianzanalysen ist das uninteressant.

Wenn Deine abhängige Variablen intervallskaliert sind, dann rechne einfaktorielle Varianzanalysen.
Ggfls. mit Welch-Korrektur wegen der Varianzinhomogenität (allerdings sind die Gruppen sowieso gleich groß).

Jetzt tut sich folgendes Problem auf: Ich wähle den exakten Test anstatt asymptotisch.

Und das warum und wozu?

LG

wtf


Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[SpoWi]

Ich bitte zunächst um Verzeihung für meine zwanglose Abschiedsgrußformel. Normalerweise bewege ich mich in Foren, in denen formale Grußformeln nicht angewendet werden.

Wieso Normalverteilung der Variablen? Für Varianzanalysen ist das uninteressant.

Auf sämtlichen Statistikseiten habe ich gelesen, dass für eine ANOVA innerhalb jeder Gruppe die NV gegeben sein muss, es sei denn die Gruppengröße übersteigt 25.

Jetzt tut sich folgendes Problem auf: Ich wähle den exakten Test anstatt asymptotisch .Und das warum und wozu?

Weil ich ebenfalls von diversen Statistikseiten erfahren habe, dass der exakte Test besser sei, da genauer.

Wenn dem nicht so, bitte ich um eine kurze Erklärung.

Ich bitte nochmals um Verzeihung für meine offensichtlichen Eingewöhnungsschwierigkeiten auf diesen Board, ich gelobe mich zu bessern.

Mit freundlichen Grüßen

SpoWi

[ponderstibbons]

Ich bitte zunächst um Verzeihung für meine zwanglose Abschiedsgrußformel. Normalerweise bewege ich mich in Foren, in denen formale Grußformeln nicht angewendet werden.

Dort grüßt man wildfremde Menschen "lieb" und macht sich gleichzeitig nicht die Mühe,
für die "lieben" Menschen mehr als ein Kürzel zu verfassen?

Na, sei es drum.

Auf sämtlichen Statistikseiten habe ich gelesen, dass für eine ANOVA innerhalb jeder Gruppe die NV gegeben sein muss, es sei denn die Gruppengröße übersteigt 25.

Du schriebst von "Variablen", nicht "Variablen in allen Gruppen".

Statt AV in den Gruppen kann man auch die Residuen der Varianzanalyse betrachten.
Da n > 30, ist es aber nicht erforderlich, dass die Residuen aus einer normalen Grundgesamtheit
stammen.

Weil ich ebenfalls von diversen Statistikseiten erfahren habe, dass der exakte Test besser sei, da genauer.

Bei n=40 kannst Du ohne weiteres einen asymptotischen Test rechnen.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[SpoWi]

Ich bedanke mich schon mal für deine Hilfe und Mühe!

Allerdings habe ich noch eine weitere Frage:

Du schriebst von "Variablen", nicht "Variablen in allen Gruppen".

Statt AV in den Gruppen kann man auch die Residuen der Varianzanalyse betrachten.
Da n > 30, ist es aber nicht erforderlich, dass die Residuen aus einer normalen Grundgesamtheit
stammen.

Kann ich also NV annehmen, ohne weitere Tests ( den von dir genannten Residuen-Test z.B. ) durchzuführen?

Vielen Dank nochmals!

Mit freundlichen Grüßen

SpoWi

[ponderstibbons]

Da n > 30, ist es aber nicht erforderlich, dass die Residuen aus einer normalen Grundgesamtheit
stammen.

Kann ich also NV annehmen, ohne weitere Tests ( den von dir genannten Residuen-Test z.B. ) durchzuführen?

Ich schrieb von keinem Residuen-Test, und ich schrieb auch nicht davon, dass man ab n > 30 von einer Normalverteilung ausgehen kann (wie sollte das auch sein - bloß weil mehr Beobachtungen in der Stichprobe vorliegen, verwandelt sich eine nicht-normale Verteilung, aus der die Residuen stammen, nicht urplötzlich in eine Normalverteilung).

Vielmehr ist es so, dass für die Zuverlässigkeit der Varianzanalyse bei kleinen Stichproben vorausgesetzt wird, dass die Vorhersagefehler (Residuen) aus einer normalverteilten Grundgesamtheit stammen. Ist die Stichprobe groß genug (gemeinhin wird n >= 30 genannt), ist allerdings anzunehmen, dass die Varianzanalyse auch dann zuverlässig ist, wenn diese Voraussetzung nicht erfüllt ist, also selbst wenn die Residuen aus einer nicht-normalen Verteilung stammen.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[SpoWi]

Vielmehr ist es so, dass für die Zuverlässigkeit der Varianzanalyse bei kleinen Stichproben vorausgesetzt wird, dass die Vorhersagefehler (Residuen) aus einer normalverteilten Grundgesamtheit stammen. Ist die Stichprobe groß genug (gemeinhin wird n >= 30 genannt), ist allerdings anzunehmen, dass die Varianzanalyse auch dann zuverlässig ist, wenn diese Voraussetzung nicht erfüllt ist, also selbst wenn die Residuen aus einer nicht-normalen Verteilung stammen.

Vielen Dank für diese äußerst-hilfreiche Antwort!

Mit freundlichen Grüßen

SpoWi