Test auf Normalverteilung (Hinweis auf Literatur erwünscht)

Allgemeine Fragestellungen zu Statistik mit SPSS.

Test auf Normalverteilung (Hinweis auf Literatur erwünscht)

Beitragvon huibu » Sa 31. Dez 2016, 00:57

Hallo,

der Umgang mit SPSS ist für mich neu und mit Statistik hatte ich noch nicht sehr viel am Hut bisher.

Selbstverständlich habe ich mich ein wenig eingelesen und mir den Bortz fast vollständig angetan.

Ich würde gerne eine Korrelationsanalyse machen zwischen zwei Skalen (25 Items und 12 Items) (Antwortkategorien: 1-5 bzw. 1-7).
Es kann intervallskalenniveau der Summen der Items angenommen werden.
In Bortz (S.162) steht zwar Vss. für Signifikanztest bivariate Normalverteilung, aber es ist legitim die Normalverteilung der einzelnen Merkmalen (hier der Skalen) zu testen.

Mein Problem bisher: Wenn ich einen KS-TEst mache, gibt er mir in der Ausgabe die Ergebnisse für die Tests der einzelnen Items wieder.
(Ich bin aber der Meinung, dass der N-vert-test aber die Kombination aller Items sprich n(stichprobengröße)=80 x 25 (Items) = 2000 Werte ausgeben muss. In meiner Ausgabe finden sich aber immer nur von den einzelnen Items jeweils 80 Werte! Das wäre doch ein Normalverteilungstest, der jedes item als eigenständige Skala betrachtet.

Weiteres Problem: Wenn ich eine neue Variable im gleichen Dataset bilde. z.B. das arithmetische Mittel einer Skala und daraufhin einen Ks-Test mache, berücksichtigt er wieder nur die neu gebildeten Mittelwerte (80 Werte) und berücksichtigt nicht die einzelnen Werte der Items.

Frage 1: Ist es wissenschaftlich legitim nur auf norm. Verteilung des Arithmetischen Mittels einer skala zu testen, oder meint das Bortz gar so?
Wie teste ich auf Normalverteilung richtig? Wie ist die genaue Eingabebeschreibung? (über schlagwortsuche wurde ich im Forum nicht fündig geworden, da sie einfach in fast jedem fred auftauchen.)

Guten Rutsch
huibu
 
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Re: Test auf Normalverteilung (Hinweis auf Literatur erwünsc

Beitragvon ponderstibbons » Sa 31. Dez 2016, 12:38

Mein Problem bisher: Wenn ich einen KS-TEst mache, gibt er mir in der Ausgabe die Ergebnisse für die Tests der einzelnen Items wieder.

Wenn Du die Summenscores der Skalen miteinander korrelieren möchtest, musst Du den Normalverteilungstest über die Summenscores rechnen.

Mit freundlichen Grüßen

P.
ponderstibbons
 
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Re: Test auf Normalverteilung (Hinweis auf Literatur erwünsc

Beitragvon strukturmarionette » Sa 31. Dez 2016, 13:33

Hi,

oder meint das Bortz gar so?

- Hast Du auch die Abschnitte zum Zentralen Grenzwertsatz recipiert?

Gruß
S.
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Re: Test auf Normalverteilung (Hinweis auf Literatur erwünsc

Beitragvon huibu » Sa 31. Dez 2016, 18:50

@ponder:
Deine Aussage impliziert eine Alternative. Ist das gewollt? ;-) Falls dir die Antwort zu trivial ist, gib mir einfach einen Literaturhinweis!

Habe nochmal bei Bortz/schuster (s.162) nachgeschaut:

“ Soll aufgrund des Stichprobenergebnisses auf die Grundgesamtheit geschlossen werden, müssen die Merkmale der Population, aus der die Stichprobe entnommen wurde, bivariat normalverteilt sein.“
„Eine bivariate Normalverteilung ist durch die Parameter mittelwert x, mittelwert y, Varianz x, Varianz y und Kovarianz xy gekennzeichnet […]“

Jetzt relativiert er das Überprüfen der bivariaten normalverteilung, weil er es als zu komplex für die Praxis ansieht.

„Bei der Überprüfung der vss. Beschränkt man sich deshalb darauf die Normalität der beiden einzelnen Merkmale nachzuweisen bzw. ein Streudiagramm anzufertigen.“

Fr.1: Es ist mir aber nicht ersichtlich, ob er mit den Merkmalen die Summenscores oder das arithmetische Mittel meint, oder die einzelnen items? Was meint er mit zu testenden Merkmalen

Jetzt habe ich mir 3 wissenschaftliche Arbeiten angesehen und 3 verschiedene Ansätze gefunden den gleichen Test auf norm-verteilung zu machen:

A. Test der einzelnen Skalen bzw. Subskalen!
B. Test der einzelnen Items (evtl. war das mit der Implizierung der Alternative gemeint?
C. Test der einzelnen Skalen, nochmal differenziert zwischen den Geschlechtern! (Geschlecht ist eine austauschbare klassifizierungsvariable)

Fr.2: Was ist der Unterschied zwischen den Ansätzen? Wann benutzt man was? Vor-und Nachteile? (Literaturverweise evtl., ich finde nix) 

Fr. 3: Mir ist aufgefallen, dass ich bei im Fenster „variablen berechnen“ bei der Auswahl der Variablen für die Bildung des „numerischen Ausdrucks“ „sum“ und „mittelwert“ die shift-taste zum markieren mehrerer Variablen nicht benutzen konnte. Gibt es hier einen Trick mehrere Variablen auszuwählen, oder ist das vom Programm limitiert?

So jetzt habe ich nocheinmal einen kstest gemacht mit der Summe und da erscheinen wieder 80 werte in der ausgabe und nicht 80x25 warum? Ich dachte das Programm berücksichtigt die Zusammensetzung der Summenvariable mit den einzelnen Werten.

Der Grund dafür: Ich würde gerne ein Histogramm der Verteilung der Daten einer Skala machen, aber ich kann nur eine Verteilung des Summenscores machen. Habe über excel solch ein Histogramm erstellt, was sich enorm von dem Histogramm des Summenscores unterscheidet.

so jetzt aber einen guten Rutsch
huibu
 
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Re: Test auf Normalverteilung (Hinweis auf Literatur erwünsc

Beitragvon huibu » Sa 31. Dez 2016, 19:46

@strukturmarionette

Ich weiss nicht, was du mit recipieren in diesem Zusammenhang meinst.
Weil es mich aber gerade fuchst, dass ich es nicht verstehe, versuche ich eine Lösung zu finden.

Der Duden definiert folgende Synonyme für rezipieren: "annehmen, aufnehmen, übernehmen, sich zu eigen machen"

Bortz (S.541) definiert den zentralen Grenzwertsatz wie folgt: "Das zentrale Grenzwerttheorem besagt, dass die Verteilung von mittelwerten aus stichproben gleichen umfangs (n), die aus derselben population stammen (bei endlichen populationen:mit zurücklegen), für "großen" stichprobenumfang n in eine normalverteilung übergeht. [...]unabhängig von der verteilungsform der messwerte in der grundgesamtheit.

Ich verstehe das so: die mittelwerte von n Stichproben verteilen sich, auch wenn die Werte der einen Stichprobe gleichverteilt sind, als normalverteilung. Bortz nennt diese neue Verteilung dann mittelwertsverteilung. Der gemessene Mittelwert der stichprobe ist der erwartungstreue Schätzer des populationsmittels. Ähnlich verhält es sich mit der Varianz und somit auch mit der SD (vgl. Bortz, 82ff)

rezipieren könnte in diesem zusammenhang bedeuten, dass die parameter der skalen als erwartungstreuer SChätzer für die mittelwertsverteilung dienen. Diese Mittelwertsverteilung soll ich als Normalverteilung "annehmen" und dann meine stichprobe mit dieser abgleichen um einen Test auf normalverteilung zu machen.

Jetzt habe ich versucht den vorgang zu rekonstruieren.
Falls das dein Lösungsweg ist, würde mich interessieren, wie du das mit spss anstellst.

Guten rutsch und jetzt ist schluss
huibu
 
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Re: Test auf Normalverteilung (Hinweis auf Literatur erwünsc

Beitragvon strukturmarionette » So 1. Jan 2017, 03:09

Hi,

Diese Mittelwertsverteilung soll ich als Normalverteilung "annehmen" und dann meine stichprobe mit dieser abgleichen um einen Test auf normalverteilung zu machen.

- Auf S. 541 Bortz steht bei mir etwas anderes.
- Letzlich ist aber zunächst immer der reale Stichprobenumfang von Bedeutung, den Du nicht mitteilst.
- Viell schaust Du diesbezüglich noch einmal im Bortz auch unter 'Grenzwerttheorem'.

Gruß
S.
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Re: Test auf Normalverteilung (Hinweis auf Literatur erwünsc

Beitragvon ponderstibbons » So 1. Jan 2017, 18:21

Deine Aussage impliziert eine Alternative. Ist das gewollt? ;-) Falls dir die Antwort zu trivial ist, gib mir einfach einen Literaturhinweis!

Wozu Literaturhinweis? Wieso sollte man die einzelnen Items der Skala testen, wenn man deren Summenscore
Es ist mir aber nicht ersichtlich, ob er mit den Merkmalen die Summenscores oder das arithmetische Mittel meint, oder die einzelnen items? Was meint er mit zu testenden Merkmalen

Summe und Mittelwert sind 100% äquivalent.

Dass man die einzelnen Items einer Skala betrachten sollte, wo es doch die Gesamtsumme (bzw. der Mittelwert) der Items einer Skala ist, die in die Korrrelationsrechnung einbezogen wird, ist ein abwegiger Gedanke.

B. Test der einzelnen Items (evtl. war das mit der Implizierung der Alternative gemeint?

Ich weiß nicht, was Du da tatsächlich aufgetrieben hast. Das ergibt im Kontext von Korrelationsrechnungen allenfalls Sinn, wenn die einzelnen Items mit irgendwas korreliert werden, nicht die Gesamtskala.
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Re: Test auf Normalverteilung (Hinweis auf Literatur erwünsc

Beitragvon huibu » So 1. Jan 2017, 21:01

@ponder Danke für deine antwort.

@struktur
Entschuldige, die literaturangabe war nicht korrekt: bortz/schuster s.541

Meinen stichprobenumfang habe ich angegeben: n=80.

Sage mir doch bitte, was du mit "abschnitte zum zentralen grenzwert recipieren" meinst?

Frohes neues euch beiden
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Re: Test auf Normalverteilung (Hinweis auf Literatur erwünsc

Beitragvon strukturmarionette » Di 3. Jan 2017, 10:36

Hi,

Entschuldige, die literaturangabe war nicht korrekt: bortz/schuster s.541

- Diese Seitenzahl stimmt auch nicht.

Meinen stichprobenumfang habe ich angegeben: n=80.

- Dazu machen Borz (auch Bortz &Schuster) sehr konkrete Angaben

Gruß
S.
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