Hallo in die Runde!
Ich habe eine Frage zur Funktionsweise von Post-Hoc-Tests bei der Varianzanalyse mit folgender Ausgangssituation:
- 2 Gruppen (A und B)
- 2 Zeitpunkte (Pre und Post)
Um zu zeigen, dass eine Gruppe (z.B. A) durch eine zwischengeschaltete Intervention stärker profitiert,
ist in der zweifaktoriellen Varianzanalyse mit Messwiederholung (Faktor 1: Gruppe, Faktor 2: Zeit)
insbesondere der Interaktionseffekt (Gruppe x Zeit) von besonderer Bedeutung (d.h. die eine Gruppe
weist über die Zeit hinweg bzw. infolge der Intervention einen signifikanten Zugewinn im Outcomeparameter auf
im Vergleich zu der anderen Gruppe).
Was ich mich nun frage ist, wie man bei den anderen beiden Haupteffekten (Gruppe, Zeit) im Hinblick auf mögliche Post-Hoc-Tests verfährt:
Wenn z.B. ein signifikanter Zeit(haupt)effekt auftritt, dann weiß man ja noch nicht, ob auch wirklich beide Gruppen einen Effekt über die Zeit
hinweg zeigen, sodass man eben Post-Hoc-Tests durchführt (z.B. alpha-korrigierte abhängige t-Tests für den Mittelwertsvergleich
"Prä vs. Post" für beide Gruppen).
Aber ist dieses Vorgehen überhaupt sinnvoll, denn wenn bei den Post-Hoc t-Tests nun rauskommt, dass eine Gruppe sich über die Zeit
signifikant verbessert, die andere aber nicht, was kann ich dann daraus ohne signifikanten Interaktionseffekt (s.o.) überhaupt schlussfolgern?
Ich bin für Hinweise mehr als sehr dankbar!
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