Mittelwerte vergleichen ordinal/nominal skaliert

T-Test, U-Test, F-Test sowie weitere Tests und Gruppenvergleiche aller Art mit SPSS.

Mittelwerte vergleichen ordinal/nominal skaliert

Beitragvon Nana2509* » Di 28. Feb 2017, 11:14

Hallo,

ich muss für meine Masterarbeit einen Fragebogen auswerten, habe das aber bisher in meiner kompletten studentischen Laufbahn nie getan. Ich habe schlichtweg keine Ahnung von Statistik und bin daher "etwas" überfordert.

Ich möchte überprüfen, ob Zufriedenheit mit einer bestimmten Dienstleistung zu einem erneuten Produktkauf führt.

Die Zufriedenheit wurde mit einer bipolaren (!) Likert-Skala (1-5) gemessen.

Ob jmd. erneut kaufen würde, wurde mit einer Ordinalskala gefragt (ja, in 1-2 Jahren // ja, in 3-4 Jahren // ja, irgendwann einmal // nein)

Ich dachte eigentlich, ich könnte das mit der Varianzanalyse testen, aber das geht nicht, weil die Zufriedenheit nicht intervallskaliert ist, oder?

Dann möchte ich überprüfen, ob Zufriedenheit zu einer Weiterempfehlung führt. Bei der Weiterempfehlung gab es nur Ja/nein. Ist es ok, das mit einem T-Test zu prüfen?

lg Nana
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Re: Mittelwerte vergleichen ordinal/nominal skaliert

Beitragvon ponderstibbons » Di 28. Feb 2017, 12:14

Die Zufriedenheit wurde mit einer bipolaren (!) Likert-Skala (1-5) gemessen.

Nenn es einfach eine Ratingskala. Sieht nicht nach einer Likert-Skala aus (zum Beispiel besteht die immer aus mehreren Items, die summiert werden).
Ich dachte eigentlich, ich könnte das mit der Varianzanalyse testen, aber das geht nicht, weil die Zufriedenheit nicht intervallskaliert ist, oder?

Vielleicht Spearman-Rangkorrelation. Nach dem Motto: Je höher die Ausprägung bei der einen Messung, desto niedriger bei der anderen (mit "nein" = "in unendlich weiter Ferne..."). Sonst, als Alternative zur Varianzanalyse, der "nonparametrische" Kruskal-Wallis H-Test.
Dann möchte ich überprüfen, ob Zufriedenheit zu einer Weiterempfehlung führt. Bei der Weiterempfehlung gab es nur Ja/nein. Ist es ok, das mit einem T-Test zu prüfen?

U-Test mit Weiterempfehlung als Gruppierungsvariable, Zufriedenheit als abhängiger Variable.

Mit freundlichen Grüßen

PponderStibbons
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Re: Mittelwerte vergleichen ordinal/nominal skaliert

Beitragvon Nana2509* » Di 28. Feb 2017, 12:23

Hallo PponderStibbons,

danke für die rasche Antwort!

Verstehe ich es richtig, dass es so, wie ich mir das gedacht habe nicht geht?

Und was meinst du mit "Nenn es einfach eine Ratingskala. Sieht nicht nach einer Likert-Skala aus (zum Beisiel besteht die immer aus mehrreen Items, die summiert werden)." ?

lg Nana (sorry, echt komplett unwissend)
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Re: Mittelwerte vergleichen ordinal/nominal skaliert

Beitragvon ponderstibbons » Di 28. Feb 2017, 15:21

Verstehe ich es richtig, dass es so, wie ich mir das gedacht habe nicht geht?

Ja.
Und was meinst du mit "Nenn es einfach eine Ratingskala. Sieht nicht nach einer Likert-Skala aus (zum Beispiel besteht die immer aus mehreren Items, die summiert werden)." ?

Das meint, dass 1 einzelnes Item keine Likert-Skala ist, weil Likert-Skalen aus mehreren Items (sogenannten Items vom Likert-Typ) bestehen.
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Re: Mittelwerte vergleichen ordinal/nominal skaliert

Beitragvon Nana2509* » Di 28. Feb 2017, 16:54

Okay, aber ich habe doch mehrere Items...

Um genau zu sein wird nach Erwartungen (und nicht explizit nach Zufriedenheit gefragt):

1: "viel schlechter als erwartet"
2: "schlechter als erwartet"
3: "genau wie erwartet"
4: "besser als erwartet"
5: "viel besser als erwartet"

Ist das jetzt eine Ratingskala?

lg
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Re: Mittelwerte vergleichen ordinal/nominal skaliert

Beitragvon ponderstibbons » Di 28. Feb 2017, 17:46

Das ist Rating-Item. Ob es dabei ein Rating-Item vom Likert-Typ ist, weiß ich nicht mit Bestimmtheit. Ich kenne das Likert-Format mehr als "stimme gar nicht zu...stimme zu".

Ob Du am Ende mit einer (Likert-)Skala rechnest, hängt davon ab, ob mehrere Deiner Items gemeinsam dasselbe messen. In dem Fall würde man die Scores der einzelnen Items addieren. Für gewöhnlich sieht man einzelne Items mit 4, 5 oder 6 Stufen als ordinal an. Werden aber mehrere solcher Items aufsummiert, behandelt man das im Ergebnis als Intervalskala.
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Re: Mittelwerte vergleichen ordinal/nominal skaliert

Beitragvon Nana2509* » Di 28. Feb 2017, 17:55

Okay, verstanden.

Leider habe ich noch nicht ganz verstanden, warum das mit dem t-Test bzw. Varianztest nicht funktionieren kann...

Bei Mann-Whitney-U werden doch Ränge gebildet, oder? Ich weiß nicht, in wie weit mir das hier weiterhelfen kann :-(

Zumindest der t-test müsste doch funktionieren, wenn man meine Skala als Intervallskala liest?
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Re: Mittelwerte vergleichen ordinal/nominal skaliert

Beitragvon ponderstibbons » Di 28. Feb 2017, 19:43

Leider habe ich noch nicht ganz verstanden, warum das mit dem t-Test bzw. Varianztest nicht funktionieren kann...

Die setzen intervallskalierte abhängige Variablen voraus. Wenn Du sowas hast, könntest Du sie vermutlich rechnen.

Mit freundlichen GRüßen

PonderStibbons
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Re: Mittelwerte vergleichen ordinal/nominal skaliert

Beitragvon Nana2509* » Mi 1. Mär 2017, 08:18

Guten Morgen,

ich danke dir! Ich gehe von quasi-Intervallskalierung aus, aber ich habe nun noch mal alles geprüft: Die Varianzen sind weitgehend heterogen, ich habe keine Normalverteilung und unterschiedliche Stichprobengrößen.

Dann läuft es wohl doch auf den U-Test heraus. Schade, hätte lieber mit dem t-Test gearbeitet.

Danke nochmals :-)
Nana2509*
 
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